Deutscher orthografischer Tehtar-Modus

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Alphabetische Tabelle

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Buchstabe Tengwa
A
Ä [1]
AA [2]
B
C (wie K oder Z)
CH
CK 
D
DSCH
E
E (wie in IE, EE etc.) (wie in , etc.)[3]
F
G
H
H (wie in PH, TH etc.) (wie in , etc.)[4]
I
I (wie in EI, AI etc.) (wie in , etc.)
J [5]
K
L
M
N
NG
O
Ö [6]
OO
P
PF [7]
Q (wie K)
QU 
R /
S /
SCH
SS /[8]
T
TSCH
TZ [7]
U
Ü [9]
U (wie in ÄU, EU etc.) (wie in , etc.)
V
W
W (wie in ZW, SCHW etc.) (wie in , etc.)
X 
Y (Vokal)
Y (Konsonant) (wie J)
Z [7]

Regeln

Obligatorische Regeln

Im deutschen orthografischen Tehtar-Modus sind beim Schreiben die folgenden Regeln zu beachten:

Tehtar-Tengwar-Reihenfolge
Die Vokaltehtar werden über den folgenden Buchstaben[10] gesetzt, z.B. , , , , . Wenn auf einen Vokal kein Buchstabe folgt, so wird er auf einen kurzen Träger gesetzt, z.B. , . Dasselbe gilt für einen Vokal, der vor einer Wortfuge steht, z.B. , , oder vor einem anderen Vokal, z.B. , .
Doppelkonsonanten
Doppelkonsonanten werden durch einen Strich unterhalb bezeichnet, z.B. , , .
Nasalverbindungen
Die Nasalverbindungen M + P/B/PF und N + (allerlei Buchstaben, etwa T, TSCH, D, G, F, S oder K) werden bezeichnet durch einen Strich oberhalb, z.B. , , , , .
Endungs-s
Wenn das -S eine Endung bildet, so wird es bezeichnet durch einen rechts angehängten Kringel, z.B. , , , . Dieser Kringel kann ein Tehta tragen; man kann also auch  schreiben.
Endungs-e
Wenn das -E eine Endung bildet, so wird es bezeichnet durch einen Punkt unterhalb[11], z.B. , , , , . Dasselbe gilt vor der Wortfuge, z.B. , , , und in der Kombination aus Endungs-e mit Endungs-s, z.B. , .
R-Varianten
Rómen wird immer dann verwendet, wenn ein Vokal folgt, Óre in den übrigen Fällen, z.B. , , , .
S-Varianten
Die gewöhnlichen Buchstaben für S bzw. SS sind Silme bzw. Esse . Die Varianten Silme nuquerna bzw. Esse nuquerna können nur in dem Fall verwendet werden, dass sie ein Vokaltehta tragen, z.B. , , , aber sie müssen nicht; man kann also auch , ,  schreiben.

Freiwillige zusätzliche Regeln

Folgendes J
In einer Verbindung von Konsonant + J kann das J mit zwei Punkten unterhalb geschrieben werden, z.B. , .
Folgendes S, das kein Endungs-S ist
In einer Verbindung von Konsonant + S kann das S mit einem angehängten Kringel geschrieben werden. Bei Buchstaben, wo der Lúva auf der linken Seite des Telco steht, steht auch dieser Kringel links, z.B. , . Bei den anderen Buchstaben steht der Kringel rechts, z.B. , .
Verdoppelung von CH , NG , PF , SCH , SS , TSCH
In der deutschen Rechtschreibung werden einfache Konsonanten immer dann verdoppelt, wenn ein kurzer Vokal vorangeht, z.B. in ⟨kommen⟩. Ausgenommen von dieser Regel sind diejenigen einfachen Konsonanten, die mit zusammengesetzten Buchstaben geschrieben werden wie CH, NG etc. Daher schreibt man nicht ⟨*kochchen⟩, obwohl ein kurzer Vokal vorangeht, sondern ⟨kochen⟩. In den Tengwar werden CH, NG etc. nicht mit zusammengesetzten Buchstaben bezeichnet. Daher können sie gemäss den Regeln der deutschen Rechtschreibung wie alle anderen einfachen Buchstaben verdoppelt werden, z.B. , ,  im Unterschied zu , , . In dieser Art und Weise lässt sich übrigens auch die Unterscheidung zwischen SS und ‹ß› bewahren, z.B. ,  im Unterschied zu , .

Belege

Dieser deutsche orthografische Tehtar-Modus beruht weitestgehend auf Tolkiens englischen orthografischen Tehtar-Modi (insbesondere DTS 5, 10, 62), denn das Deutsche ist eng mit dem Englischen verwandt. Die Schreibung Hwesta CH kommt dort nicht vor, ergibt sich aber aus den in Anhang E erläuterten gewöhnlichen Beziehungen zwischen Tengwar-Tabelle und Lauten. Die folgenden Schreibungen stammen aus anderen Modi oder verdienen sonstwie Beachtung:

  1. Drei umgekehrte Punkte oberhalb für Ä: DTS 39, 41. In Feanorian applied to English, worauf die hier vorgeschlagenen Zeichen für Ö und Ü beruhen, gibt es ein anderes Zeichen für den Umlaut von A, nämlich Brevis und einfacher Punkt oberhalb: . Eine solche Schreibung setzt jedoch voraus, dass das Tehta Brevis oberhalb als Alternativform für A zur Verfügung steht. In dem hier vorgeschlagenen Modus wird es jedoch bereits für vokalisches Y verwendet.
  2. Osse mit drei Punkten oberhalb  für AA: Der Gebrauch von Osse für folgendes -A geht auf EA in DTS 62 zurück. Alternativ ist auch eine Schreibung mit zwei separaten A-Tehtar  möglich, vgl. EA in DTS 10.
  3. Yanta für E: Dies geht auf AE in DTS 62 zurück. Alternativ ist auch eine Schreibung mit separatem E-Tehta möglich, z.B. EE  oder IE , vgl. EE in DTS 4/5.
  4. Vertikaler Strich unterhalb für H: Vollschrift-Modus von DTS 10. Gemäss Anhang E und dem Tehtar-Modus von DTS 10 liessen sich auch die Tengwar mit erweitertem Stamm (, , etc.) für die Konsonantenkombinationen mit H verwenden. Dann stünden diese Tengwar aber nicht mehr für die typischen deutschen Verbindungen wie PF oder Z zur Verfügung.
  5. Anna für J: DTS 71. Das J der deutschen Orthografie entspricht nicht dem J der englischen Orthographie, sondern dem konsonantischen Y. Das englische J hingegen entspricht dem deutschen DSCH. Dies ergibt sich aus den gewöhnlichen Beziehungen zwischen Tengwar-Tabelle und Lauten gemäss Anhang E. Darüber hinaus wird es untermauert durch etablierte Entsprechungen zwischen englischer und deutscher Rechtschreibung, z.B. deutsch ⟨Jacht⟩, ⟨Jahr⟩, ⟨Jiddisch⟩ vs. englisch ⟨yacht⟩, ⟨year⟩, ⟨Yiddish⟩ oder deutsch ⟨Dschungel⟩, ⟨Dschinn⟩, ⟨Dschunke⟩ vs. englisch ⟨jungle⟩, ⟨jinn⟩, ⟨junk⟩ (ship).
  6. Rechtskringel und einfacher Punkt oberhalb  für Ö: Feanorian applied to English.
  7. Erweitertes Parma für PF, erweitertes Tinco für Z: Anhang E, wo Tolkien Folgendes über die Tengwar mit erweitertem Stamm (, , etc.) geschrieben hat: «These usually represented aspirated consonants (e.g. t+h, p+h, k+h), but might represent other consonantal variations required.» Die Affrikaten PF, Z (und KCH) sind besonders typisch fürs Deutsche; also lassen sie sich als «required» betrachten.
  8. Esse für SS: Hinsichtlich der s-Laute unterscheidet sich das Deutsche vom Englischen, denn neben dem gewöhnlichen S, das mit Silme geschrieben wird, hat das Deutsche bloss das SS, aber kein stimmhaftes Z. Es ist zwar auch möglich, das deutsche SS einfach durch Silme mit horizontalem Strich unterhalb  wiederzugeben, doch da in einem deutschen Modus Esse keine anderweitige Verwendung hat, kann es für SS verwendet werden nach dem Vorbild der elbischen Schreibweisen, vgl. Anhang E oder DTS 20, 45, 48, 49.
  9. Linkskringel und einfacher Punkt oberhalb  für Ü: Feanorian applied to English.
  10. Tehtar-Tengwar-Reihenfolge: Laut Anhang E des Herrn der Ringe hängt die Frage, ob in einem Modus die Vokal-Tehtar generell auf das folgende Tengwa gesetzt werden (VC-Reihenfolge, da zuerst der Vokal V gelesen wird, und erst dann der Consonant C) oder aber auf das vorangehende Tengwa (CV-Reihenfolge), davon ab, ob in der betreffenden Sprache die Wörter generell mit Konsonant enden oder mit Vokal. In Übereinstimmung damit sind die meisten Tehtarmodus-Beispiele in englischer Sprache, wo die Wörter generell mit Konsonant enden, in VC-Reihenfolge geschrieben, vgl. insbesondere die einzigen drei längeren englischen Tehtarmodus-Beispiele DTS 4/5, 10 und 62, aber auch die kürzeren Tengwar-Texte DTS 11, 36, 37, 47 und 56. Gegenbeispiele mit CV-Reihenfolge sind DTS 68 und 70, während in DTS 39 und 58 beide Reihenfolgen zu finden sind.

    Angesichts dieser Datenlage ist fürs Deutsche, wo ebenfalls die meisten Wörter auf Konsonant enden, ganz eindeutig ebenfalls die VC-Reihenfolge zu empfehlen. Trotzdem wird bisweilen mit sehr dürftigen Argumenten die CV-Reihenfolge empfohlen. Um Missverständnisse aus der Welt zu räumen, widerlege ich hier diese Argumente kurz:

    • Angeblich spräche für die CV-Reihenfolge, dass – streng genommen – deutsche Silben immer mit einem Konsonanten begännen, da phonologisch gesehen immer ein Glottisschlag vorliege. Einmal ganz abgesehen davon, dass der Glottisschlag gar nicht in allen Varietäten der deutschen Standardsprache auftritt, stimmt dieses Argument noch strenger sowieso nicht. Die zweite Silbe in Wörtern wie ruhig, Bauer, ich säe, Drohung beginnt nämlich nicht mit einem Konsonanten, und auch nicht mit einem Glottisschlag, sondern direkt mit dem Vokal.
    • Angeblich sei die deutsche Sprache in CV-Silben geordnet. Tatsächlich ist es aber fürs Deutsche – wie auch für andere germanische Sprachen – besonders typisch, dass der Silbenendrand, also die VC-Struktur, phonologisch gesehen – etwa für den Silbenschnitt – eine grössere Rolle spielt als der Silbenanfang, also die CV-Struktur. So muss in einer betonten deutschen Silbe zwingend der Endrand die Minimalstruktur VC aufweisen, d.h., eine deutsche Silbe muss entweder mit Konsonant enden oder lang sein (in letzterem Fall ist dass C in der minimalen Struktur VC durch ein vokalisches Element belegt) – wobei diese Regel im Unterschied zum Glottisschlag in sämtlichen Varietäten der deutschen Standardsprache gilt. In einem VC-Tengwarmodus lässt sich diese Minimalstruktur der deutschen Silben sehr angemessen wiedergeben. Das unbetonte E am Silbenende ist eine besondere Ausnahme aus dieser Regel, aber dafür gibt es ja in den Tengwar mit dem Punkt unterhalb auch eine besondere Schreibung[11].
  11. Punkt unterhalb für Endungs-E: Gemäss Anhang E des Herrn der Ringe wird der Punkt unterhalb unter anderem für schwache, undeutliche Vokale verwendet («weak, obscured vowels»). Alternativ lässt sich auch einfach ein kurzer Träger mit Akut  schreiben.

    Die spezielle Schreibung gründet einerseits auf der speziellen Stellung des Endungs-E in der deutschen Silbenstruktur[10], andererseits auf der ähnlichen Schreibung in englischen Modi, wo der Punkt unterhalb zur Bezeichnung des stummen englischen End-E dient. Der bisweilen geäusserte Einwand, dass der Punkt unterhalb fürs deutsche Endungs-E nicht angemessen sei, weil dieses im Unterschied zum englischen End-E keineswegs stumm sei, ist unhaltbar, denn laut Anhang E kann der Punkt unterhalb sehr wohl auch schwache Vokale bezeichnen – wie eben das deutsche Endungs-E einer ist.

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